Wirtschaftsstruktur und Perspektiven
Die DR Kongo ist mit ihren über 80 Mio. Einwohnern nach Nigeria und Äthiopien der von der Einwohnerzahl drittgrößte Markt SubsaharaAfrikas. Allerdings ist das Land derart groß und seine Infrastruktur so marode, dass die kongolesischen Regionalmärkte weitgehend voneinander getrennt sind und vielfach aus den Nachbarländern mit Waren bedient werden.
Die beiden größten Wirtschaftszentren sind die Hauptstadt Kinshasa sowie die Bergbauregion Katanga. Kinshasa sowie die umliegenden Städte werden von den Häfen Matadi und Boma am Atlantik versorgt. Hingegen bezieht Katanga mit seiner Hauptstadt Lubumbashi die Waren vor allem aus Südafrika. Die sehr dicht besiedelte KivuRegion im Osten Kongos wird aus Ostafrika versorgt, ist politisch jedoch nach wie vor sehr instabil. Vor allem der Bergbau (Kupfer, Gold), die Landwirtschaft, der Konsumgüterbereich einschließlich Mobilfunk und der Bausektor (Straßen, Kraftwerke und private Immobilien) prägen die kongolesische Wirtschaft. Dort bestehen auch Lieferchancen für deutsche Unternehmen. Mit Lieferungen aus Deutschland im Wert von fast 130 Mio. Euro im Jahr 2014 zählt das zentralafrikanische Land innerhalb Afrikas zu den mittelgroßen Märkten. Im weltweiten Vergleich ist das Land jedoch ein winziger Liefermarkt. Hauptlieferländer der DR Kongo sind mit großem Abstand China und Südafrika.
Investitionsklima und -risiken
Die DR Kongo ist ein schwieriger Investitionsstandort. Investoren sollten AfrikaErfahrung, Zeit, Geld und eine gewisse Risikofreudigkeit mitbringen. Naive Überschwänglichkeit ob des riesigen Potenzials des Landes ist nicht angebracht. Seit jeher unvorhersehbar ist das politische Umfeld. Unmittelbar vor einer Präsidentenwahl steht nicht fest, mit wem man es nach der Wahl zu tun haben wird. Die nächsten Präsidentschaftswahlen sollen Ende 2016 stattfinden. Nach der Verfassung und auch nach dem Bekunden des amtierenden Präsidenten Joseph Kabila wird es zu einem Präsidentenwechsel kommen. Wer weiß, was dies in Afrika und insbesondere in der DR Kongo bedeutet, der wartet mit seiner Investition ab, bis sich die politischen Verhältnisse einigermaßen stabilisiert haben. Interessante Investitionsmöglichkeiten gibt es trotz des schwierigen Umfelds. In einigen Branchen wie dem Bergbau oder dem Mobilfunk sind die Gewinnmargen derart hoch, dass private Unternehmen MilliardenUSDollar zu investieren bereit sind. Groß ist der Bedarf in der Nahrungsmittelproduktion. Hier investieren immer wieder Unternehmen, die mit dem Markt gut vertraut sind. Inwieweit es nach der Liberalisierung verschiedener Infrastrukturbereiche wie der Wasser oder der Energieversorgung zu weiteren Investitionen kommt, muss die Zeit noch zeigen.
Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen in der DR Kongo (in Mio. US$)
2012 | 2013 | 2014 | |
Kumulierter Bestand | 3.532 | 5.631 | 7.694 |
Nettotransfers | 3.312 | 2.098 | 2.063 |
Quelle: UNCTAD World Investment Report 2015
Weiterführende Informationen im DR Kongo Wirtschaftsdaten, Investitionen
Quelle gesamter Text:
Neue Märkte - Neue Chancen | Ein Wegweiser für deutsche Unternehmer | Herausgegeben von Germany Trade & Invest, Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika und Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH